Montag, 29. Juni 2009

Die Burricadas von Cacilhas


An diesem Samstag, dem 27. Juni 2009, fanden in Almada, im Ortsteil Cacilhas, wieder die traditionellen „Burricadas", zur Gaudi der einheimischen Bevölkerung und vieler Touristen, statt.

Die Burricadas, vom portugiesischen Wort für Esel „burro" abgeleitet, sind ursprünglich Ausritte auf Eseln, die ihren Anfang Ende des 19. Jahrhunderts nahmen.
Damals war es zwischen den wohlhabenden Bürger Lissabons sehr in, an den Wochenenden mit ihren Familien eine Bootsfahrt auf die andere Tejoseite, nach Cacilhas, zu unternehmen.
In Cacilhas angekommen, warteten dann schon die, meistens aus dem nahen Alentejo stammenden, einfachen Bauern („burriqueiros") auf sie, um sie mit ihren Eseln auf das Plateau Almadas zu bringen (dort wo sich heute die Christusstatue Cristo Rei erhebt), wo sie sich dann die frische Seeluft um die Nase wehen ließen.

Auf dem Weg zum Plateau kehrten die Bauern und Eseltreiber, aber auch ihre Gäste, in verschiedenen Tavernen („tabernas") und Kneipen („tascas") ein, um alle dann gemeinsam, bei einem guten Wein ihren Durst zu löschen und sich mit essbaren Leckereien („petiscos") zu stärken. Frisch gestärkt und gut gelaunt, stand jetzt dem Feiern nichts mehr im Wege. Und so wurden die Burricadas schnell zu einem der beliebtesten Ereignisse der Städter der damaligen Zeit.

Als die Esel dann von Autos verdrängt wurden, starben die Burricadas langsam aus; genauso wie die Esel.
Während noch in meiner Kindheit überall, selbst in den Großstädten, Esel anzutreffen waren, so sind sie heute nur noch selten anzutreffen.
Vor genau vier Jahren hat nun die Associação Amigos da Cidade de Almada (Verein der Freunde der Stadt Almada) diese traditionellen Eselsritte wieder ins Leben gerufen, und somit die Esel regelrecht aus der Versenkung geholt.

Einmal im Jahr werden nun dutzende Menschen, zumeist Kinder, auf Eseln von Cacilhas in die Stadtmitte von Almada gebracht, und unterwegs tun sich Kinder und Erwachsene in eigens dafür errichteten Fressbuden und Straßencafés, stärken.
Musik-, Tanz-, Aktions- und Animationsbühnen, die über den ganzen Weg von Cacilhas bis nach Almada verstreut aufgebaut sind, sorgen für das richtige Ambiente.

Und so sind heute wie damals, dem Feiern keine Grenzen gesetzt.

1 Kommentar:

  1. Hi Paulo

    das ist ja lustig, aber wäre mal eine schöne Idee, das Ganze mal richtig aufleben zu lassen und nicht nur einmal im Jahr.
    Dann würde ich auch mal mit dem süßen Esel reiten. :-)

    CarMar

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