Mittwoch, 1. Juli 2009

Auch ohne Don Quixote sind sie wunderschön


In keinem Land Europas, von Griechenland abgesehen, gibt es noch heute so viele in Betrieb befindliche Mühlen wie in Portugal.
Selbst im benachbarten Spanien, wo sie einmal der Dichter Cervantes in seinem Werk „Don Quixote de la Mancha“ verewigt hat, gibt es heutzutage weniger Windmühlen als bei uns in Portugal.

Egal wo man ihnen, bei einem Besuch im ländlichen Portugal auch immer begegnet, sie fallen durch ihr charakteristisches, meistens weiß-blaues Aussehen, sofort auf.

Die ersten Windmühlen (in Portugal "moinhos" genannt) werden in Berichten aus dem 13. Jahrhundert erwähnt.
Solange also, bereichern sie die Ebenen des Alentejo und der Algarve und die Hügel der Estremadura und der Beira Alta.
Aber leider, werden es jedes Jahr immer weniger.
Viele Landwirte und Müller lassen die Windmühlen verkommen, denn das Mahlen des Getreides übernehmen heutzutage Großunternehmen.

Im Normalfall bestehen Windmühlen aus einem konisch geformten Mühlenhaus auf einem runden Grundriss.
Generationen von Historikern haben sich den Kopf zerbrochen, warum damals Windmühlen ausgerechnet rund gebaut worden sind, und nicht etwa eckig.
Ob rund oder eckig, sie würden den gleichen Zweck erfüllen…

Als Mühlenflügel haben Windmühlen hölzerne Speichen, zwischen denen dreieckige Segelflächen ausgespannt werden.
Viele Mühlen erhalten kleine Tongefäße an den Speichen angebunden, die bei der Drehung im Wind, ein pfeifendes Geräusch verursachen.
Wer jemals diesen Ton vernommen hat, wird ihn niemals wieder vergessen!

Heute werden die traditionellen Windmühlen langsam aber sicher von den riesigen, modernen Windrädern abgelöst.
Wo man z.B. früher über den Hügeln bei Torres Vedras unzählige weiß-blaue Windmühlen sehen konnte, so kann man heute dutzende riesige, graue Windräder bestaunen.

In der Zwischenzeit ist es zur Mode geworden, alte Windmühlen zu restaurieren, und sie als Wohnraum umzufunktionieren. Vielleicht rettet das die Windmühlen mit der Zeit vor dem völligen verschwinden.

Zu wünschen wäre es allemal!

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