Freitag, 17. Juli 2009

Das politische Sommertheater ist eröffnet


Alberto João Jardim will den Kommunismus, per Verfassung, in Portugal verbieten lassen!

Wer ist Alberto João Jardim, werden sich nun viele meiner deutschen Leser fragen.
Den Portugiesen, die diesen Blog lesen, ist dieser Herr sehr wohl bekannt.
Er ist der Ministerpräsident der Autonomen Region Madeira, und als solcher, ein vehementer Befürworter und Verteidiger der Unabhängigkeit dieser Insel vom Mutterland Portugal.

Mir persönlich ist Alberto João Jardim, als Politiker und als Mensch, einfach unerträglich.
Er ist ein kleiner, geifender, alter Mann mit reaktionären Ideen, der auf einer Insel lebt, und der ab und zu alle seine stupiden Ideen über die Unabhängigkeit seines kleinen Inselreiches, in Richtung Kontinent losbrüllt. Ideen die keinen mehr hier auf dem Festland überraschen.

Wirklich nicht überraschen???

Nun, dieses Mal hat Alberto João Jardim selbst mich überrascht, als er gestern, wie schon Anfangs durch mich erwähnt, der Nation zur besten Nachrichtenzeit mitteilte, er wolle den Kommunismus, per Verfassung, in Portugal verbieten, da die portugiesische Verfassung den Faschismus per Gesetz ja auch verbieten würde.

Nun, so verrückt das auch klingen mag, zumal es ja von einem Verrückten kommt, diesmal muss ich ihm aber Recht geben, denn persönlich bin ich, was den Kommunismus angeht, voll und ganz, auf der Linie von Alberto João Jardim.
Und es amüsiert mich sogar, zu sehen, wie gestandene linke Politiker schier die Fassung verlieren, wenn sie diese Meinungsäußerung, des alten Mannes aus Madeira, kommentieren sollen.

Dieser einfache, aber zugegeben originelle, politische Denkanstoß von Alberto João Jardim hat die ganze portugiesische Linke zum plärren gebracht, und alle Abgeordneten von der Kommunistischen Partei und vom Linken Block im Portugiesischen Parlament veranlasst in einem parlamentarischen Schreiben mitzuteilen, sie würden die politische „Demokratie“ und „Freiheit“ in Portugal in Gefahr sehen.

Nun, persönlich möchte ich dazu nur zwei Dinge sagen:

Erstens finde ich es gut, dass die portugiesische Verfassung die Gründung und Organisation von rechten und faschistischen Gruppen, Gruppierungen und Parteien verbietet.
Und zweitens wäre es nicht mehr als gerecht, wenn die portugiesische Verfassung auch linke und maoistische Gruppen, Gruppierungen und Parteien verbieten würde.

Da brauchen die Abgeordneten der Kommunistischen Partei und des Linken Blocks auch gar nicht kommen, und von „Demokratie“ und „Freiheit“ sprechen, denn das sind ja wohl zwei fundamentale Werte, die sie in ihren Parteiprogrammen gar nicht haben.

Wenn Kommunisten und Maoisten von „Demokratie“ und „Freiheit“ im politischen Alltag Portugals sprechen, dann kommt mir das vor, als würden sie dem Fuchs im Hühnerstall huldigen.
Zwei politische Parteien, die in Ländern wie Nord-Korea, Cuba und Venezuela, ein gutes und exemplarisches Beispiel sehen, Ländern in denen die jeweiligen Bevölkerungen nichts als willenlose Sklaven der kommunistischen Obrigkeit sind, sollten kategorisch verboten werden!

Wer hätte wohl gedacht, dass ich einmal Alberto João Jardim zustimmen würde?
Ich selber am wenigsten!

Das politische Sommertheater ist eröffnet!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen