Dienstag, 21. Juli 2009

Der Leuchtturm von Bugio


Heute Nachmittag war ich mit meiner Familie an der Costa de Caparica, am Meer, ein wenig Strandluft schnuppern.
Wir hatten traumhaftes, sonniges Wetter, und man hatte eine klare Fernsicht, die bis weit nach Cascais und Sintra ging.
Was mir besonders auffiel, war die Klarheit, mit der der Leuchtturm von Bugio (Farol do Bugio), der in der Tejomündung, auf der Höhe des Ortes Oeiras, mitten auf einer Sandbank thront, heute zu sehen war.

Der Leuchtturm von Bugio (Farol do Bugio), auch unter dem Namen Forte de São Lourenço da Cabeça Seca bekannt, hat seinen Namen vom Wort „bougie“, was auf französisch „Kerze“ heißt, weil seine Form einem Kerzenhalter mit einer Kerze ähnelt, besonders Nachts, wenn die „Kerze“ brennt, also der Leuchtturm leuchtet.

Die Idee, eine Befestigung auf der Sandbank vor Lissabon zu bauen, stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, der Regierungszeit des jungen Königs Sebastião.
Aber erst nach dem Tod von König Sebastião, zur Zeit der spanischen Herrschaft über Portugal, wurde mit dem Bau der Festung begonnen.
Der spanische König Filipe I gab dem italienischen Baumeister Giovanni Vicenzo Casale den Auftrag eine befestigte Anlage auf der Sandbank, vor dem Hafen von Lissabon zu errichten.
Casale stellte dem König 1590 zwei Projekte vor: in dem einen warb er für eine sternförmige Befestigungsanlage. Und in dem anderen warb er für eine runde Festung, die der Engelsburg (Castel Sant'Angelo) in Rom ähnelte. Der König entschied sich für die runde Variante, da sie den Wellen des Atlantiks besser strotzen konnte.

1593 wurde endlich mit dem Bau begonnen.
Verschiedene Baumeister, wie Tibúrcio Spannochi, Anton Coll und Leonardo Torriani versuchten sich über die Jahre hinweg an dem Bauobjekt.
Doch erst unter der Herrschaft des neuen portugiesischen Königs João IV, der 1640 die spanischen Truppen in Portugal besiegen konnte, wurde die Festung des Bugio 1643, unter der Leitung des Architekten und Baumeisters João Torrianni, fertig gestellt.

Schon 1693 wurde die Festung des Bugio, zum Leuchtturm des Bugio umgebaut. Die Festung bekam einen Turm, der nachts mit Olivenöl betrieben wurde, und den Schiffen, die in den Hafen von Lissabon segeln wollten, den Weg wies.
Unter dem Marquês de Pombal wurde der Leuchtturm dann bis 1775 ausgebaut.
Über die Jahrhunderte hinweg wurden dann die verschiedensten Bauvorhaben an dem Leuchtturm vorgenommen, wie z.B. die Befestigung der Ringmauer oder die Elektrifizierung.

Noch heute ist der Leuchtturm von Bugio ein wichtiger Wegweiser der Seefahrt.
Und, glaubt man denen, die heute noch von der See her, in den Lissabonner Hafen hereingefahren kommen, so ist seine Schönheit, mitten in den Wellen des Atlantiks, einzigartig und überwältigend.

1 Kommentar:

  1. Zitat: "Wir hatten traumhaftes, sonniges Wetter, und man hatte eine klare Fernsicht, die bis weit nach Cascais und Sintra ging." Dann hats Du hast Du ja in meine 2. heimat, Cascais, geschaut...., Gruß, Reinhard

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