Montag, 6. Juli 2009

Römisches Erbe


In einem vorherigen post, mit dem Namen „Römische Vergangenheit unterm Gullideckel“, habe ich erwähnt dass die Römer für knappe 6 Jahrhunderte hier in Portugal, im damaligen Lusitanien, weilten.

In der Zeit ihrer Herrschaft führten sie Latein als Amtssprache ein, gründeten neue Städte und bauten alte Städte mit Brücken, Tempeln, Theatern, Badehäusern und Straßen aus, und schlossen diese dem damaligen römischen Wegenetz an, das sich über das ganze Römische Reich erstreckte.

Leider blieben nur wenige architektonische Juwelen aus dieser Zeit übrig, wie der weltberühmte Dianatempel in Évora, die Mosaiken von Conimbriga, der Torbogen und die Mauerreste in Beja, die unterirdischen Galerien in Lissabon und die römischen Bäder in Milreu.

Was sie allerdings ohne Zweifel hinterließen, waren die Gründungen vieler so genannter „villaes romanas“.
Villaes romanas waren römische Gutshöfe, die einen römischen Herren als Besitzer, und lusitanische Sklaven als Arbeiter hatten.
Mit den Jahren wurden aus den „villaes romanas“ Siedlungen, und die Sklaven erhielten Bürgerrechte. So entstanden von den Römern neu gegründete Städte, die heute portugiesische Großstädte sind.

Die berühmtesten „vilaes romanas“ sind Myrtilis, das heutige Mértola, Agua Flavie, die heutige Stadt Chaves und Ipses, das heutige Alvor.

Aber auch schon vor den Römern existierende Ortschaften und Städte erhielten nach der Eroberung durch sie, römische Namen
(folgend nun einige portugiesische Städte und ihre römischen Namen. Die römischen Namen stehen in Klammern)


Alcácer do Sal (Bevipo)
Alenquer (Arabriga)
Aveiro (Alavarium)
Beja (Pax Julia)
Braga (Bracara Augusta)
Castelo Branco (Castra Leuca)
Coimbra (Aeminium Conimbriga)
Évora (Liberalitas Julia)
Faro (Ossonoba)
Guarda (Lancia Oppidana)
Leiria (Collippo)
Lisboa (Felicitas Julia)
Porto (Portus Cale)
Setúbal (Caetobriga)
Tomar (Sellium)
Viseu (Verurium)

Die Flüße Minho (Fluvium Minius), Douro (Fluvius Durius), Mondego (Fluvius Monda) und Tejo (Fluvius Tagus) leiten ihre heutigen Namen von den römischen Bezeichnungen ab.

Nur bei dem höchsten Gebirge Portugals, die Serra da Estrela (Herminius Mons) hat sich der römische Name nicht durchgesetzt.

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