Donnerstag, 20. August 2009

Zelten verboten!


Genauso wie ich in Deutschland ein vehementer Verfechter der portugiesischen Sprache, Kultur und Lebensart war, als ich noch in Darmstadt lebte, so bin ich heute, hier in Portugal, ein vehementer Verfechter der deutschen Sprache, Kultur und Lebensart.

Aber manchmal Zweifele ich schon ein wenig an besagter Kultur und Lebensart, wenn mir mitten in Lissabon die Sorte von Germanen begegnet, die z.B. noch nicht Begriffen hat, das Sportsocken und Sandalen nicht besonders gut miteinander kombinieren, oder die die auch noch nicht verstanden haben, weshalb man am Vormittag grölend mit einer Bierflasche auf offener Straße nicht so gut bei der hiesigen Bevölkerung ankommt.

Und wenn ich dann sehe, das deutsche Rucksacktouristen mitten auf dem „Miradouro de Santa Catarina“, einem der zentralen Aussichtspunkte der Hauptstadt, ihr Zelt aufschlagen, um dort die Nacht zu verbringen, dann dreht sich mir regelrecht der Magen um.

Ist es bis zu diesen Leuten noch nicht durchgesickert, dass es so etwas wie Campingplätze gibt?
Ich meine, was würde den ein Berliner sagen, wenn ich am Brandenburger Tor mein Zelt aufschlagen würde?
Was würde geschehen, wenn ich in München, mitten auf dem Marienplatz gegen die Mariensäule urinieren würde?
Oder was würde ein Frankfurter sagen, wenn ich im Brunnen auf dem Opernplatz ein Bad nehmen würde?
In allen Fällen würde man mich wohl für verrückt erklären, das Ordnungsamt rufen und mich dann von der Polizei abführen lassen.

Mitten in der Lissabonner Innenstadt, in einem öffentlichen Park zu Zelten, kann und darf nicht eine deutsche Lebensart sein!

Oder hat sich da kulturell etwas geändert, und ich habe nichts davon mitbekommen?

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