Samstag, 19. Dezember 2009

Nicht immer verleiht Red Bull auch Flügel


Nun ist es also amtlich: Die portugiesische Ausgabe des „Red Bull Air Race“ wird zukünftig in Lissabon stattfinden, und nicht wie die letzten drei Jahre zuvor, im nördlichen Porto.

Die „Formel I der Lüfte“, wie die Flugshow auch genannt wird, wird also ab nächstem Jahr über den Tejo, zwischen der Torre de Belém und der Ponte 25 de Abril, in Lissabon in die Luft gehen und nicht mehr über den Douro, zwischen Porto und Gaia.

Wer sich nicht mit dem Wechsel der Flugshow in die Hauptstadt abfinden kann und will, sind die Bürger der Städte Porto und Gaia.

Rui Rio, der Bürgermeister von Porto, brachte es auf einen Nenner:

„Alles was außerhalb der Hauptstadt Erfolg hat wird sofort von ihr eingenommen.
Dieses Land kann sich nicht wirtschaftlich entwickeln, wenn alles in der Hauptstadt stattfindet.
Die Entscheidung, die Flugshow in Lissabon austragen zu lassen, ist nicht schön, nicht korrekt und nicht ehrbar.“

Nun, Lissabon ist weder eine Bank, noch ein Verein und auch kein Unternehmen.
Lissabon ist lediglich die Hauptstadt Portugals.
Und Porto ist ebenso keine Bank, kein Verein, kein Unternehmen. Porto ist lediglich eine Stadt in Portugal.
Trotz aller Rivalität zwischen den beiden Städten, die Eine wäre nichts ohne die Andere!
In all den Jahrhunderten hat trotz aller Unterschiede, die eine immer die andere Unterstützt.

Es war z.B. in Porto, wo sich die Kreuzritter des Nordens (unter ihnen auch viele Deutsche), die auf dem Weg nach Jerusalem waren, entschieden bis nach Lissabon zu marschieren, um die Stadt von den arabischen Mauren zu befreien.
Und es war in Lissabon, wo sich mehrmals die portugiesischen Truppen in Richtung Norden aufmachten, um Porto vor den spanischen Truppen zu retten.

Die eine, als auch die andere Metropole sind, trotz aller Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten, eines: Portugiesisch!

Als Lissabonner bin ich über die Vergabe des „Red Bull Air Races“ an meine Geburtstadt glücklich, und natürlich auch ein bisschen schadenfroh, so wie die Einwohner Portos drei Jahre lang schadenfroh waren, als die Flugshow noch in ihrer Stadt stattfand.

Als Portugiese aber bin ich, was den Wechsel von Porto nach Lissabon angeht, mit Rui Rio, dem Stadtoberhaupt von Porto, ganz und gar einer Meinung:
„Diese Entscheidung ist nicht schön, nicht korrekt und nicht ehrbar.“

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