Sonntag, 5. Dezember 2010

Eselsohren: „Das Kabinett der Wachsmalerin“


Als ich vor einigen Jahren in Paris war, stand auch das Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud auf meinem Besuchsprogramm, ein Besuch welches ich niemals vergessen werde.
Die Figuren die dort ausgestellt wurden waren sehr realistisch modelliert worden, so realistisch, dass manche von ihnen wie echt aussahen.
Schon vor gut 200 Jahren, als Madame Tussaud ihr erstes Wachsfigurenkabinett in London eröffnete, war das so.

Als Madame Marie Tussaud im Jahre 1802 mit ihrem kleinen Sohn Joseph in England ankam, trauten die Zöllner ihren Augen nicht, denn kaum hatten sie eine Kiste geöffnet, kamen ihnen blutverschmierte Köpfe entgegen.
Die Wachsmalerin konnte aber den Irrtum aufklären.
Die blutverschmierten Köpfe waren aus Wachs und sehr realistisch verarbeitet worden.

Tussaud war von Frankreich nach England gereist, um dort die Figuren der hingerichteten, französischen Revolutionäre auszustellen.
Sie wollte auch nur kurz bleiben auf den britischen Inseln.
Doch der Krieg zwischen England und Frankreich zwang sie zu bleiben.

Marie Tussaud reiste jahrelang kreuz und quer durch das Land, lernte die Gefahren des Reiselebens kennen und musste sich als Geschäftsfrau behaupten, etwas was zu der damaligen Zeit äußerst ungewöhnlich war.
Erst viele Jahre und einige Kriege später, nachdem sie sich in England etabliert hatte, konnte sie in London ihr Weltberühmtes Wachsfigurenkabinett eröffnen, und schließlich zur Legende werden.

Über das Leben und Wirken dieser Frau handelt das Buch das ich heute hier vorstelle, und welches im List Verlag erschienen ist.
Geschrieben wurde dieser geschichtliche Roman von Sabine Weiß, die 1968 geboren wurde, und die dann später in Hamburg Germanistik und Geschichte studierte.
Seit 1995 arbeitet sie als freie Journalistin.
„Das Kabinett der Wachsmalerin“ ist der zweite Roman den Sabine Weiß schreibt und ich hoffe es werden noch viele, viele andere folgen.

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