Dienstag, 24. Mai 2011

Missfallen und zur großen Überraschung


In der hiesigen Presse konnte ich gestern nachlesen, das der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Herr Helmut Elfenkämper, dieses Wochenende in den Palácio das Necessidades, dem Portugiesischen Außenministerium (port.: Ministério dos Negócios Estrangeiros) einbestellt worden ist.

Bei diesem Treffen wurde der Botschafter davon unterrichtet das die portugiesische Regierung mit Missfallen (port.: „desprazer“) und großer Überraschung (port.: „grande surpresa“) die Äußerungen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (bitte hierzu meinen Blogtext „Von Klischees und Populismus“ vom 20. Mai 2011 lesen) vernommen hat, die sie vergangene Woche auf einem Treffen ihrer Partei in Meschede, über die arbeitende Bevölkerung in Portugal und seine Renten- bzw. Urlaubspolitik, von sich gegeben hat.

Die scheidende Regierung unter José Socrates bekundete dem Vertreter der Bundesrepublik nicht nur ihre Empörung (port.: „indignação“), sondern dem Botschafter wurde ein detaillierter Bericht über die aktuelle und reale Arbeitslage in Portugal ausgehändigt, der sich auf internationale Studien stützt, und die Worte der Bundeskanzlerin widerlegen.

Sicherlich, das Einbestellen des Deutschen Botschafters Elfenkämper, einem durchaus sehr kompetenten Mann, ins portugiesische Außenministerium, hat eine formelle, diplomatische Bedeutung.
Für den portugiesischen Arbeiter an sich aber, ist diese völlig bedeutungslos!

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