Mittwoch, 27. Juli 2011

Meuterei auf der Bounty in Neuzeitversion


Eine Sondereinheit der Marinepolizei (port.: Grupo de Ações Táticas da Polícia Marítima) musste gestern, mitten in der Nacht, mit zehn Mann ausrücken um dem Kapitän des unter maltesischer Flagge fahrenden Öltankers "Al-Mahhoobah" zu Hilfe zu kommen.

Der Kapitän hatte nämlich um 00:30 Uhr ein Notruf ausgesendet, indem er behauptete, die Besatzung wolle ihn lynchen.
Da die Marinepolizei (port.: Polícia Marítima) solch ein Notruf nicht ignorieren kann, machten sich also zehn Mann der Sondereinheit auf den Weg um den 100 m langen und 40 m breiten Öltanker in ihre Gewalt zu nehmen.

Die 18 Mann Besatzung, alles philippinische Staatsbürger, wurden von der Polizei auf See, in etwa der Höhe von Cascais, vernommen und am Ende zwei von ihnen, anscheinend die Rädelsführer, festgenommen.

Wie die Polizei mitteilte, hatte es an Bord wegen dem Be- und Entladen des Tankers Unstimmigkeiten gegeben.
Laut dem Kapitän fingen die Streitigkeiten im Hafen von Leixões, unweit von Porto, an, und eskalierten dann kurz vor der Ankunft des Tankers im Lissabonner Hafen.

Der Tanker durfte dann in Porto Brandão, in der Nähe von Lissabon, vor Anker gehen, und dort verbleibt er, bis er von der Polizei freigegeben wird.

In letzter Zeit häufen sich die Fälle von Gewalt an Bord von ausländischen Schiffen und Tanker, die durch portugiesische Gewässer fahren.
Die Marinepolizei verzeichnete alleine in der ersten Hälfte dieses Jahres 83 angezeigte Fälle.
Aufgenommen werden diese Anzeigen von der Polizei, auch heute noch, mit dem Begriff "rebelião" oder "revolta".
Dies kommt, auch wenn man es kaum glauben mag, dem deutschen Begriff der "Meuterei" nahe.

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