Donnerstag, 1. Dezember 2011

Bye-bye 01. Dezember


Ständige Finanzkrise, einschneidender Staatshaushalt, krankes Gesundheitswesen, ein wenig Fußball, fehlende Sicherheit, mangelnde Justiz, drohende Streiks, noch ein bisschen Fußball, mieses Weihnachtsgeschäft, wachsende Armut, unzufriedene Bürger, schlechte Wettervorhersagen und noch mehr Fußball – dies sind die nationalen Themen, die die Nachrichtensendungen hier in Portugal heute während des ganzen Tages zum besten gaben.

Über den 01. Dezember, der an die Wiederherstellung der Unabhängigkeit (port.: Restauração da Independência) Portugals von Spanien erinnert und der hierzulande schon Anfang des 19. Jahrhunderts ein gesetzlicher Nationalfeiertag war, fallen in den Medien nur ein paar Worte.

Und diese paar Worte fallen auch nur, weil wir dieses Jahr hier in Portugal wohl zum letzten Mal den „Dia da Restauração“ feiern werden.
Er gehört nämlich, nebst Fronleichnam (port.: Corpo de Deus), Mariä Himmelfahrt (port.: Assunção de Maria) und dem 05. Oktober, dem Tag der Republik (port.: Dia da República), zu den vier Feiertagen, die bald abgeschafft werden sollen.

Dabei wäre dieser symbolträchtige Feiertag, der auf das mutige Handeln von 40 Verschwörern (port.: conjurados) im Jahre 1640 zurückgeht und der wie kaum ein anderer für Unabhängigkeit, Freiheit und Widerstand steht, für uns Portugiesen auch zukünftig so wichtig gewesen.

Aber es ist wohl ganz im Sinne der heutigen Politik, dass wir hier in Portugal nicht mehr all diesen, ehemals so wichtigen, nationalen Werten und Zielen nachstreben!

Bye-bye 01. Dezember!

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