Mittwoch, 22. Februar 2012

500 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Thailand und Portugal


Als im Dezember des Jahres 1511 der Seefahrer Duarte Fernandes, der von Beruf eigentlich Schneider war, als erster Europäer von König Ramatibhodi II in Ayuthaya, der damaligen Hauptstadt von Siam (port.: Sião), empfangen wurde, legte er damals den Grundstein für die Allianz die heute noch zwischen Thailand und Portugal besteht.

500 Jahre nachdem der König von Siam den portugiesischen Abenteurer in Ayuthaya empfangen hat, fand heute ein erneuter Empfang zwischen Vertretern beider Nationen statt.
Im Lissabonner Palácio de Belém, dem Amtssitz des portugiesischen Staatspräsidenten, empfing heute Präsident Anibal Cavaco Silva die thailändische Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn.

Die Tochter und Thronfolgerin von König Bhumibol Adulyadej, dem heutigen Staatsoberhaupt von Thailand, hielt sich nur 48 Stunden in Portugal auf.
Nichtsdestotrotz hat sie ein respektables Besuchsprogramm hingelegt.

Heute besuchte sie z.B., im Rahmen ihres zweitätigen Besuches in Lissabon, auf eigenen Wunsch hin, das Orientalische Museum (port.: Museu do Oriente), das einzigartige Kachelmuseum (port.: Museu do Azulejo) und das Forschungsinstitut der Champalimaud-Stiftung (port.: Centro de Investigação da Fundação Champalimaud).

Schon gestern hatte sie im Jardim Vasco da Gama, in Belém, einen „Sala thai“, einen echten thailändischen Pavillon eingeweiht.
Dieser goldene Pavillon ist das offizielle Gastgeschenk des Königreiches Thailand an Portugal, aus Anlass der Feiern zum 500sten Jubiläum der thailändisch-portugiesischen Beziehungen.

Er wurde in der thailändischen Hauptstadt Bangkok gebaut, dann dort wieder auseinandergelegt und per Schiff nach Lissabon gebrach. Hier wurde er dann innerhalb der letzten sechs Monate wieder zusammengebaut, und zwar ohne einen einzigen Nagel oder eine einzige Schraube.
Er wurde im Steckverfahren aufgebaut!
Athit Limmu, der thailändische Architekt des Pavillons, bezeichnete gestern bei der Einweihung desselbigen, sein Bauwerk als ein „Symbol der Freundschaft“ zwischen Thailand und Portugal.

Zu erwähnen sei noch, dass bei der gestrigen feierlichen Einweihung des „Sala thai“ durch Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn, auch der portugiesische Thronanwärter, seine königliche Hoheit Dom Duarte Pio de Bragança, zugegen war und sich angeregt mit der Prinzessin unterhielt.
Der Staatspräsident hingegen ließ sich „aus Termingründen“ entschuldigen und glänzte mit Abwesenheit.

Als Monarchist frage mich mal wieder allen ernstes, warum wir Cavaco Silva überhaupt noch in Belém brauchen, wo doch der Anwärter auf den portugiesischen Thron die Aufgaben des Staatspräsidenten zur vollsten Zufriedenheit zu erfüllen scheint…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen